Diese Uhr ist Gangster.

Corum ist nicht unbedingt ein Hersteller, für dessen Uhren ich (oder irgendjemand sonst) den Begriff „Gangster“ verwenden würde. Das ist verständlich, wenn man die aktuellen Kollektionen ansieht.

Aber in den 1970ern war das anders. Ganz anders. Da brachten die sich jetzt in chinesischer Hand befindlichen Schweizer eine Uhr auf den Markt, die diese Street Credibility-Auszeichnung wirklich verdient hat: die Rolls Royce.

Die Uhr bildet, mehr oder minder sorgfältig, den Kühlergrill eines Rolls nach. Die Uhr funktioniert im Handaufzug und läuft mit einem hausgefertigten Werk.

RR Figure

Sogar Emily ist mit dabei.

RR Side

RR Front

Entworfen hatte die Uhr damals der Gründer von Corum, Rene Bannwart. Das Ergebnis ist eine untypisch typische 70er Uhr, zu der sogar (gegen Aufpreis) passende Manschettenknöpfe verkauft wurden.

Die Corum Rolls Royce — 70er Kitsch. Und genau deswegen finde ich sie so gut.

Seiko Velatura Kinetic Direct Drive: das Kraftwerk am Handgelenk

Seiko bringt im August 2013 zwei neie Modelle für die Velatura-Kollektion raus. Beide Uhren, eine in Schwarz, die andere in Blau gehalten, sind mit Seikos Kinetic Direct Drive ausgestattet. Die für Wassersprotbegeisterte konzipierten Zeitmesser setzen die natürlichen Bewegungen des Armes in Elektrizität um, die für den Betrieb der Uhren verwendet wird. Überschüssige Energie wird gespeichert. Natürlich kann die Uhr auch über Handaufzug betrieben werden.

Seiko gibt eine Gangreserve von bis zu einem Monat an.

SRH015P1

Daten:

  • Seiko Velatura Kinetic Direct Drive SRH017P1 und SRH015P1
  • Kaliber 5D44
  • Angetrieben durch die eigene Körperbewegung
  • Handaufzugsmöglichkeit
  • Gangreserveanzeige
  • Gangreserve bis zu 1 Monat bei voller Aufladung
  • Anzeige der generierten Energie in Echtzeit
  • Edelstahl, Lünette mit Titankarbidauflage, Edelstahlband mit Faltschließe und Sicherheitsdrücker
  • 10 bar wasserdicht
  • Saphirglas
  • Verschraubter Gehäuseboden
  • LumiBrite
  • Durchmesser: 46,0 mm
  • UVP: je 749,00 Euro

Padron Tessera: die Kickstarter-Uhr vom Spezialisten

Uhrensammler und -designer Leo Padron aus Minneapolis, Minnesota, sucht auf Kickstarter nach Sponsoren. Seine neue Uhr soll damit bald an den Start gehen: die Padron Tessera. In ihrem Aussehen ist die Uhr ganz deutlich an mechanische Armbanduhren aus 1950ern angelehnt, mit zeitgenössischen Elementen und Automatikwerk. Die Edelstahluhr ist wasserdicht bis 150 Meter und taugt somit auch für kurze (Schnorchel-) Tauchgänge. Bereits jetzt, 19 Tage vor Ablauf der Finanzierungsfrist, ist die angesparte Summe fast doppelt so hoch wie von Padron erbeten: 59.000 Dollar. Es scheint ganz so, als hätte Padron mit seinem Design deutlich den Retro-Nerv der Kunden getroffen.

Ich wünsche ihm viel Glück dabei. Eine schöne Uhr verdient es, das Licht der Welt zu erblicken.

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Chronographen aus Herrenberg: Temption CGK205

Im baden-württembergischen Herrenberg ist der Sitz des Uhrenherstellers Temption. Sein Kalenderchronograph CGK205 kam ursprünglich nur in Edelstahl mit schwarzem Zifferblatt auf den Markt. Nun aber präsentieren die Designer das bewährte Modell in Blau und Rot.

Nettes Detail: Die Leder- oder Kautschukarmbänder sind komplett ins Gehäuse integriert, und der Sekundenzeiger ist in der jeweiligen Farbe gehalten. Das schafft Kohärenz im Aussehen und repräsentiert den hochwertigen Chronographen auf angemessene Art und Weise.

Krone, Drücker und der Boden des Gehäuses sind verschraubt und widerstehen Drücken bis zu 10 bar. Im Inneren der CGK205 arbeitet das Automatikkaliber Valjoux 7751, das den Chronographen und einen Kalender mit Mondphasen befeuert. Die farbigen Ausführungen gibt’s für knappe 3.000 Euro.

Temption-CGK205-rot

Temption-CGK205-blau

Shinola: The Birdy. Hm.

Ich bin ja bekannterweise ein großer Fan von Shinola. Nicht nur, weil mir das frühe 20. Jahrhundert in den Staaten ans Herz gewachsen ist, sondern auch, weil Shinola eine Art Leuchtfeuer inmitten der Detroiter Dunkelheit darstellt.

Lichtbringern sollte man generell nicht zu sehr auf die Finger sehen; sie kommen, retten, was zu retten ist, und jedem ist geholfen. Das wird bei Shinola sicherlich auch der Fall sein.

…aber trotzdem finde ich eines der neuen Uhrenmodelle einfach schrecklich. „The Birdy“, das klingt nach 1920ern, nach dem interessanten Amerika, nach Golf. Die Uhr selbst erinnert in ihrem Design auch daran, irgendwie. Aber trotzdem: Das 34mm-Gehäuse, die extra große Krone, alles gut. Bis der Blick dann auf das Armband fällt. Genauer: das extrem schmal Armband. Das lächerlich schmale Armband. Das unschön schmale Armband. Meine Herren Designer, das paßt wohl nicht. Für 525 Dollar hätte ich mir mehr erwartet. Zumindest, was die Ausgewogenheit angeht. Naja. Detroit wird’s noch lange geben. Und bessere Shinolas hoffentlich auch bald wieder.

Birdy 34mm

Kickstarter für eine wirklich gute Uhr

… und mit wirklich gut meine ich tatsächlich toll, lobenswert, hervorragend und derlei Vokabeln mehr. Worum geht’s?

Um ein Kickstarter-Projekt für eine Uhr namens „Bradley“. Jetzt ist natürlich weder der gute Kickstarter, noch eine gekickstartete Uhr was Besonderes. Das ändert sich aber schlagartig, wenn wir erfahren, warum die Uhr Bradley heißt.

Ihr Namenspatron Brad Snyder ist ein ehemaliger Bomben-Entschärfungsspezialist der US-Armee. In einer heiklen Mission in Afghanistan verlor er sein Augenlicht. Doch Brad beschloss, nicht aufzugeben. Er wollte seinen aktiven Lebensstil weiter verfolgen. Und so kommt es, dass er an den Paralympics 2012 teilnahm und zweimal Gold und einmal Silber holte.

Auf diese beachtliche Leistung spielt die Uhr an — und darauf, dass sie auch für blinde und sehbehinderte Menschen lesbar sein soll.

Elegant hat das Entwicklerteam diese Aufgabe gelöst: Die Bradley zeigt die Minuten als fühl- und greifbare kleine Kugel auf dem Zifferblatt an. Die Stunden kann der Uhrenträger am Rand der Uhr ertasten. Eine ausgeklügelte Magnetmechanik bringt die Zeiger auch dann wieder in Position, wenn sie durch ruppige äußere Einwirkung etwas aus der Bahn geraten sind.

Meine Meinung: ein großartiges Produkt, das die Unterstützung durch Kickstarter absolut verdient.

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Sieht aus wie ein Kompass, ist aber ’ne Uhr: RSW Outland Disc

Die Schweizer Uhrenbastler von RSW bringen ihre neue Version der Outland-Uhr raus: Outland Disc heißt sie und bewegt sich vom Design her knapp an der Grenze dessen, was ich noch als handgelenk-tauglich erachte. Auf den ersten Blick sieht die Outland Disc aus wie ein Kompass im eckigen Gehäuse.

Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger sind durch drei Scheiben ersetzt, die sich im Rhythmus des Werks drehen.

Natürlich ist eine knapp 3.000 Euro teure Uhr nichts ohne irgendwie geartete Spielerei, also hat RSW tatsächlich eine ausklappbare Kurbel in die Krone eingebaut, mit der man das Schweizer ETA-Kaliber 2824-2 bequem stellen und aufziehen kann.

Daten:
Referenznummer: 7120.1.R1.1.00
Werk: Schweizer Automatikwerk, Kaliber ETA 2824-2
Gehäuse: Höhe: 52 mm, Länge: 44 mm, Krone mit von RSW patentiertem
Klappkurbel-Mechanismus (fold-out crank system), Stahl mit PVD-Beschichtung
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: bis 10 ATM
Funktionen: Stunde, Minute, Sekunde auf rotierenden Scheiben
Zifferblatt: schwarz mit weißen arabischen Zahlen
Armband: schwarzes Kautschukband mit Faltschließe
Preis: 2.995,00 Euro

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Nüchternheit für Sportsmänner: Eberhard Champion V Timeonly

Leser dieses Blogs wissen mittlerweile, dass ich einfache Uhren (gerne auch mit Understatement) gut finde. Die Eberhard & Co. Champion V Timeonly erfüllt dieses Kriterium. Verzierungen, Schnörkel, Arabesken und anderes Gefritzel findet man bei diesem Modell vergeblich. Klare Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger vor einem klaren und nüchternen Zifferblatt, das ohne römische oder sonstige Ziffern auskommt. Die sind auf der Lünette angebracht und fallen schon fast nicht mehr auf.

Immerhin 25 Jahre hat die Champion-Kollektion schon auf dem Buckel.

Die Ausstattung der Champion V kann sich sehen lassen. Die Uhr läuft mit einem Kaliber ETA 11 ½ 2824-2, also ein Automatikwerk. Das 42,5mm große Gehäuse wird von vollentspiegeltem Saphir-Kristallglas gedeckelt. Drei Farbvarianten gibt es zur Auswahl: eine mit weißem Zifferblatt und kontrastierender schwarzer Minuten-Skala, eine zweite mit schwarzem Zifferblatt und weißer Skala und die dritte mit blauem Zifferblatt und ebenfalls weißer Skala. Alle Indexe sind lumineszierend.

Auf 3 Uhr ist das Datumsfenster zu finden. Bis 100m wasserdicht ist die Champion V.

Passend zum klaren Äußeren ist auch die Auswahl der Armbänder: entweder das Eberhard & Co- Chablis-Edelstahlarmband, oder ein schwarzes oder ein blaues Leerarmband mit eingraviertem Eberhard-Emblem.

Daten:
Referenz: 41031
Werk: Kaliber ETA 11 ½ 2824-2 mechanisches Automatik-Werk.
Datum auf der 3-Uhr-Position.
Gehäuse: Edelstahl
Gehäuse-Durchmesser: 42,50 mm
Gehäuse-Höhe: 11,00 mm
Rückseite: aus Edelstahl, poliert and satiniert, 6-fach verschraubt
Wasserdichtigkeit: 100m
Krone: in Edelstahl, verschraubt, wasserdicht, gekennzeichnet mit “E&Co.”
Lünette: in Edelstahl mit eloxierter Aluminium-Einlage, mit 12-Stunden-Skala
Kristallglas: anti-reflektierend, Saphir-Glas
lumineszierende Indexe
Zeiger: konische, skelettierte, polierte Zeiger mit C1 Super-LumiNova bei schwarzem und blauem Zifferblatt und schwarze Super-LumiNova bei weißem Zifferblatt.
Zentralsekundenzeiger in rot.
Band: in schwarzem oder blauem Leder, je nach gewählter Variante, Eberhard-Emblem “E&Co.” auf der Stahlschließe graviert. Armband: in ‘Chablis’ Stahl

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Linde Werdelin Oktopus II Titanium Red: bereit für den Sommer

Die Oktopus-Kollektion hat Linde Werdelin ja bereits auf der Baselworld 2012 eingeführt. Mit der Titanium Red kommt nun ein weiteres Modell dazu, das richtig Lust auf einen Segeltörn macht.
Das Zifferblatt ist titanfarben und ergänzt das satinierte Titangehäuse ganz hervorragend. Dazu kommt noch die schwarze Keramiklünette. Insgesamt sieht die Oktopus II Titanium Red extrem stabil aus.

Lasergeschnittene Skelettierungen lassen die Uhr angemessen komplex erscheinen. Der Preis der auf 88 Stück limitierten Uhr liegt bei 8.000 Euro.

Daten:
Gehäuse: 5-teilig, Titan
Maße: 44mm Durchmesser, 15,25mm Höhe
Zifferblatt: 2-lagig, Datumsanzeige auf 12 Uhr, mit Superluminova beschichtet
Werk: Dubois Dépraz Automatik-Kaliber 14580, von Linde Werdelin verändert und angepaßt
Gangreserve: 40 bis 44 Stunden
26 Steine
Wasserdicht bis 300 Meter
Armband: hochwertiges Neopren

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JS Watch Co. Frisland 1941 — die Uhr zum Jubiläum

Der Flughafen Reykjavik feiert diese Tage 70. Geburtstag. Grund genug für die isländischen Uhrmacher von JS Watch Co., eine Jubiläumsuhr rauszubringen.
Eine große Hintergrundgeschichte liefert das Unternehmen dazu nicht ab, lediglich die Anmerkung, dass die Zukunft des Flughafens, der in den Weltkriegswirren erbaut wurde, ungewiss sei, weil er nach Meinung vieler Bürger wertvollen zentralen Raum in der Stadt einnehme, der anderweitig gewinnbringender genutzt werden könnte. Und natürlich, weil es bei einem Flughafen, der in der Mitte einer Metropole liegt, immer diverse Sicherheitsrisiken gibt.

Wie dem auch sei: Die Uhr zum Flughafen sieht richtig gut aus.

Daten:
Werk: Schweizer Automatiklaufwerk mit 25 Steinen, gebläuten Schrauben und Rhodiumplatinierung
Gangreserve: 42 Stunden
Schockabsorption: Incabloc
Gehäuse: 316 Edelstahl
Durchmesser: 42mm
Höhe: 12mm
Wasserdicht bis 50 Meter
Zifferblatt: Schwarz oder silberfarben mit arabischer Indizierung
Leuchtziffern
Armband: 20mm Büffelleder, Alligator, Strauß oder Kalb

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Pink Explosion deluxe: Ulysse Nardin Royal Ruby

Ulysse Nardin bringt passend zum Sommer ein neues Tourbillon-Modell auf den Markt. Es hört auf den beschreibenden Namen Royal Ruby und laut Pressemitteilung „bricht eine Explosion von Rottönen
aus der Royal Ruby Tourbillon hervor“. Aha!

Nun gut, wir reden von Ulysse Nardin, da dürfen es dann schon 48 Diamanten sein, die den Ring verzieren, und 12 echte Rubine als Stundenanzeiger. Die StundeDie Uhr gibt großzügig den Blick auf das fliegende Tourbillon frei — ein altbewährter Trick, um die Wertigkeit einer Uhr hervorzuheben.

Das Tourbillon der Royal Ruby hat es jedoch in sich. Seine Brücken und die Platinen sind aus Rubin gearbeitet. Die Werkteile sind (fast selbstverständlich) skelettiert. Der Handaufzug bleibt geschickt im Hintergrund, unsichtbar.

Das Armband aus Alligatorenleder hat eine Platin-Faltschließe.
Der Preis steht bis jetzt noch nicht fest, dürfte sich aber bei der 200.000 Euro-Marke bewegen.

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Knackig in Orange: Alpina Extreme Diver Orange

Ich habe vor kurzer Zeit ja schonmal über die Alpina Extreme Diver geschrieben. Jetzt stellt Alpina die neuen Modelle dieser Kollektion vor — in Orange. Die Farbwahl fiel vor allem auf die Farbe, weil sie auch in großen Tiefen noch ablesbar ist. „Die Möglichkeit, Zugang zu wichtigen Informationen zur Tauchzeit oder zur Minutenangabe der verbleibenden Luftmenge zu haben, ist für den Taucher, der sich in tiefem oder trübem Wasser befindet, von entscheidender Wichtigkeit“, so der Uhrenhersteller.

Alle Extreme Diver Orange-Modelle sind wasserdicht bis 300m, und die verschraubte Krone sorgt für weitere Tauchtauglichkeit.

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Irgendwie Steampunk, aber doch nicht ganz: Romain Jerome Steampunk Chrono

Steampunk als kleine Untergrundbewegung hat seine besten Zeiten schon hinter sich. Seit Jahren steigen auch etablierte Marken auf den ehemaligen Trend ein und nennen alles, was sich irgendwie vermarkten läßt, „Steampunk“. Das klingt erstmal gut, hat aber natürlich mit dem Begriff nur in den seltensten Fällen wirklich was zu tun. Also: Romain Jerome Steampunk Chrono — ist er wirklich Steampunk?

Nein.

Wie kommt’s?
Die Titanic-DNA-Kollektion von Romain Jerome hat Zuwachs bekommen: Fünf neue Uhrenmodelle sind es insgesamt. Die sind, so die Mitteilung des Herstellers, allesamt schön farbenfroh — und da fängt’s ja schon an. Steampunk als Genre-Verwandter von Cyberpunk ist alles andere als bunt. Schon per Definition nicht: „Steam“ als Hinweis für das Dampfzeitalter, und „Punk“ als Hinweis für… nun ja, Punk halt. Aber Punk im Sinne eines revolutionären Umsturzes, nicht im Sinne von neonbunten Klischee-Irokesenhaarprachten.

Egal.

Alle neuen Steampunk-Modelle haben einen Durchmesser von 50 Millimetern und sind natürlich rigoroserweise komplex gefertigt: Auf mehr als 330 Einzelteile kommen die Uhren. Die Lünette bringt die bereits oben zitierte Farbe ins Spiel: gelb, rot, blau, grün oder orange ist sie.

Wie gesagt, mit Steampunk hat das alles herzlich wenig zu tun, aber gut aussehen tut sie trotzdem. Die Kollektion ist auf 99 Stück limitiert.

Technischer Name, sexy Look: Sinn 243 Ti ZS

Keramikuhren sind mittlerweile ja nichts Neues mehr. Trotzdem reißt mich die Sinn 243 Ti Z S vom Hocker. Mit ihrer Lünette aus Zirkoniumoxid glänzt sie verhalten-vornehm; die ganze Uhr ist eine Übung in gepflegtem Understatement. Mit so was kann man mich ja immer haben. Und Understatement, das interessanterweise mal nicht aus der Schweiz, sondern aus deutschen Landen kommt, ist ja auch mal ganz schön, finde ich. Sinn Spezialuhren hat seinen Sitz in Frankfurt am Main.

Das dunkle Thema der Lünette greifen die Uhrmacher dann auch wieder beim Zifferblatt auf. Ein bewährtes Arbeitstier (ETA 2671) verrichtet seine Arbeit im Inneren des Titangehäuses. Laut Herstellerangaben hält die Uhr bis 10 bar Stand, was für alle alltäglichen Einsatzzwecke der 243 Ti Z S gut ausreichend sein müßte.

Die Uhr mit dem technischen Namen und dem sexy Look kostet 1.650 Euro (mit Lederarmband) oder 1.910 Euro (mit Titanarmband).

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Mach langsam! Slow Jo.

Wenn es Uhren mit doppelter Geschwindigkeit gibt, muss es folglicherweise auch Uhren geben, die so langsam gehen, dass sie für eine Umrundung des Zifferblatts einen ganzen Tag brauchen. Slow Watches gehören zu dieser Kategorie.

„Seid slow“ fordert die deutsche Homepage der Marke den Besucher auf. Und ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine 24-Stunden-Einzeigeruhr das subjektive Empfinden der Zeit etwas runterbremst. Die Uhr selbst trägt den schicken Namen „Slow Jo“ und gibt, dem einen Zeiger sei Dank, die Zeit nur ungefähr an. Die Indexe sind in Viertelstunden-Abschnitten angebracht, die genügend groß sind, um ungefähre Minutenschätzungen durchzuführen. Alles kein Problem, denn wie auch beispielsweise bei der QLOCKTWO geht es bei Slow jo ja gerade darum, zu entschleunigen und die Zeitangaben wieder näher in Richtung menschliche Sprache zu rücken.

Die Slow Jo läuft mit einem Ronda 505.24-Werk. Eigentlich kann das Werk „vier Zeiger und eine Datumsanzeige bedienen. Benutzt wird aber nur der Stundenzeiger. Warum sollen wir uns auch von jeder Minute und jeder Sekunde stressen lassen!?“ — sympathische Worte, finde ich.

Die Slow Jo-Uhren sind ab ungefähr 200 Euro zu haben.

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