Mal was Hässliches am Handgelenk

Ich berichtete vor einiger Zeit über die Haldimann H9, eine „Uhr“, die keine mehr ist, weil man die Zeit — vom Designer so beabsichtigt — nicht lesen kann, die aber trotzdem 120.000 Euro kostet. Der Firlefanz wird mit schwurbeligen Worten vom Uhrenmacher erklärt, was für mich aber eher nach mühsamer Rechtfertigung als nach echtem Statement klingt. Nun gut.

Jetzt wurde ich von einem guten Freund darüber informiert, dass es die H9 auch in billig gibt, oder besser: gab. Knappe 300 Euro kostete die „Internal Watch“. Entworfen wurde sie von Leon Ransmeier, einem in New York ansäßigen Designer. Lassen Sie es mich kurz machen: Das Ding ist noch hässlicher als die H9. Und mit hässlich meine ich ausnahmsweise mal nicht gut hässlich, sondern so richtig schlecht hässlich.

Das Lederarmband dieser Uhr ist gewissermaßen überall. Es stülpt sich schlammgleich über die gesamte Uhr, inklusive Gehäuse und Glas. Kurzum: Es hüllt die Uhr ein und macht sie somit, das kennen wir ja schon, unbrauchbar. In diesem Sinne ist das Ding natürlich keine Uhr mehr, sondern ein ausnehmend hässliches Schmuckstück, ein Ding, das sich ums Handgelenk schnallen lässt.

In des Designers hehren Worten: „Die versteckte Uhr transzendiert typische Status-Assoziationen, indem sie die sich abzeichnende Form herausarbeitet, anstatt als protziger Signifikator zu agieren.“

Junge, Junge, Junge.

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