Wie aus den 50ern: Nivrel Replique Manuelle

Hm. Irgendwie muss scheinbar jede neue Uhr möglichst französisch klingen, um beim Publikum anzukommen. Zumindest scheinen so sehr viele Uhrenhersteller zu denken. Ich persönlisch ‚alte das für rischtisch kömisch, weil sehr viele erfolgreische Markön seigön, dass es auch anders ‚erum funksioniert.

Aber zurück zum Anlaß dieses Exkurses. Die Nivrel Replique Manuelle ist eine Uhr mit Handaufzug, deshalb auch der Name. Sie wirkt wie eine Reminiszenz an die 1950er. Die Manuelle nimmt Gestaltungselemente ihrer Vorgänger auf — alten Nivrel-Uhren, die beispielsweise die arabische Zifferung mit Strich-Applique abwechselten.

Im Gegensatz zu früheren Modellen protzt die Manuelle aber mit 44 Millimetern Durchmesser. In Kombination mit den 13 Millimetern Höhe und dem bombierten Saphirglas ergibt das einen eindrucksvollen Ausflug in frühere Zeiten, als Uhren noch nicht so groß waren, aber ähnlich aussahen.

Im Inneren der Manuelle verbirgt sich ein alter Bekannter: das ETA Unitas 6497-1-Kaliber.
Die Uhr kostet 750 Euro.

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De Bethune Dream Watch 5: das Retro-Raumschiff

Die regelmäßigen Leser dieses Blogs wissen, dass ich Retro-Ästhetik durchaus gern habe und deswegen dementsprechend gestaltete Uhren zufrieden spazieren führe.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Dies sind nämlich noch besser als erwartet.
Beispielsweise die fünfte Auflage der De Bethune Dream Watch.

Die ist durchaus im Retro-Stil gestaltet, kein Zweifel. Irgendwie wirkt die Uhr auf mich, als hätten sich die (hochverehrten) Designer der original Raumschiff Enterprise-Serie an den Tisch gesetzt und gedacht, „Leute, lasst uns mal so eine richtig coole Uhr erfinden, die Captain Kirk dann tragen kann“. Und dann ist’s passiert. Die De Bethune Dream Watch 5 wurde geboren, und jetzt kann jeder, der in Wirklichkeit Captain James T. Kirk heißt, seine ihm rechtmäßig zustehende Raketenraumschiffuhr tragen.

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Und sie ist halt wirklich schön. Schwarzes Alligatorenleder für das Armband. Das Gehäuse, schön dreieickig im 60er-Space-Design gehalten ist hochglanzpoliert, natürlich nicht aus schnödem Edelstahl, sondern Titan. Auf der Krone sitzt ein 1-Karat-Rubin in Cabochon-Schliff, und es ist unter anderem dieses Detail, das die Dream Watch 5 so cool macht.

Ein kleines Guckfenster aus Saphirglas gibt Auskunft über die Uhrzeit: Ein Jump-Hour-Mechanismus zeigt die Stunden an, und auf einem Ring laufen die Minuten runter.

Das Raumschiff läuft stabil mit einem Warp-Antrieb der Klasse Kaliber DB2144 (De Bethunes eigenes Kaliber) mit fünf Tagen Gangreserve und 32 Steinen. Das Werk besteht aus 329 Teilen und verbirgt viel handwerklich-künstlerisches Geschick in seinem Inneren. So viel Handwerk hat seinen Preis: Knapp mehr als 121.000 Euro kostet die De Bethune Dream Watch 5.

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Ad astra, Gefährten!

Steinhart: Reminiszenz an die 50er-Taucheruhren

Steinhart stellte dieser Tage ihr neues Modell „Ocean One Vintage“ vor. Ihr Design orientiert sich an den Taucheruhren der 1950er, und auch der Funktionsumfang ist historisch korrekt recht übersichtlich. Vor den 50er Jahren waren Taucheruhren vor allem groß und schwer und boten keinerlei Zusatzfunktionen. Erst mit Beginn der 50er wurden die Uhren beispielsweise mit drehbaren Lünetten ausgestattet, die es den Benutzern ermöglichten, ihre Tauchgänge genau zu stoppen — ein unter Umständen überlebenswichtiges Manöver.

Die Ocean One Vintage läuft mit dem Swiss Made-Automatikkaliber Steinhart ST.5. Rein äußerlich kann sich die 500 Euro-Uhr wirklich sehen lassen. Dunkelgraues Zifferblatt, goldene Zeiger, doppelt entspiegeltes Saphirglas mit hoher Wölbung. Das Gehäuse ist Edelstahl und hält deshalb schon einiges aus. Das ist Vintage-Look, der sich sehen lassen kann.

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Modell: Ocean One Vintage
Art.Nr.: T0223

Werk
Automatik-Kaliber ST.5 11 1/2“ Swiss Made
Stunde, Minute und Zentralsekunde
Sekundenstopp
Anthrazit galvanisierte Brücken im Cube-design
28.800 Halbschwingungen pro Std.
25 Lagersteine
Stosssicherung mit geometrisch geformter, drehbarer Feder
Dekorierter, skelettierter Rotor, vergoldet

Funktionen
Stunde und Minute
Zentralsekundenzeiger
Stunde und Minute mit Superluminova Vintage „Old Radium“
Verschraubte Krone

Gehäuse: Edelstahl poliert und satiniert
Rückseite: Edelstahl verschraubt (mit Gravur)
Durchmesser: 42 mm, ohne Krone
Höhe: 16 mm
Gewicht: 190 g
Zifferblatt: Vintage schwarz
Glas: Sehr stark gewölbtes Saphirglas, 2fach von innen entspiegelt
Lünette: Edelstahl, schwarz
Indexe: Superluminova Vintage, Old Radium
Bandanstoß: 22 mm
WaterRes: 300m / 30 ATM nach DIN
Band: Edelstahl 22 mm, verschraubt
Schließe: Edelstahl, Sicherheitsverschluss

Raymond Weil verstirbt mit 87 Jahren

Raymond Weil, Gründer der gleichnamigen Schweizer Uhrenmarke, ist am 26. Januar 2014 im Alter von 87 Jahren gestorben.

Raymond Weil war ein Pionier und Unternehmer in der Uhrmacherei. Mitten in der härtesten, je dagewesenen, Krise in der Uhrenindustrie, gründete Weil 1976 wagemutig seine eigene Firma, um zeitgemäße Schweizer Luxusuhren herzustellen, die eine neue Dimension in der Uhrenindustrie eröffneten. Er war der Erste, der Uhren als Luxusaccessoires betrachtete. Seine Vision war die Schöpfung von Uhren höchster Qualität und exklusivem Design zu erschwinglichen Preisen. Bis heute wird sein Gründungskonzept der Marke erfolgreich fortgeführt und Markenpräsenz und Marktanteil wachsen jährlich weltweit.

Die Kreationen von Weil fanden sofort begeisterten Anklang bei Uhrenkennern und Uhrenliebhabern. So baute er allmählich ein internationales Netzwerk auf, das auf sehr starken persönlichen Verbindungen und Beziehungen basierte. Raymond Weil war ein außergewöhnlicher Mann, der freundlich, umgänglich und vor allem für seine aufrichtige Großzügigkeit bekannt war.

Er war ein Vorreiter für die internationale Entwicklung der Schweizer Uhrenindustrie, als diese in einer Schlüsselperiode erneuert werden musste. Durch seine weltweiten Reisen wurde zu einem außergewöhnlicher Botschafter für die Stadt Genf und für die Schweiz. Er verstand es, persönliche, berufliche und vor allem immer freundschaftliche Verbindungen zu schaffen, die auch heute noch von den nachfolgenden Generationen fortgeführt werden, um so seine Sichtweise und sein Erbe unsterblich zu machen.

RAYMOND WEIL Genève ist eine der wenigen Uhrenmarken, die den Namen des Gründers tragen und auch noch als ein Familiengeschäft funktionieren. Sein Schwiegersohn Olivier Bernheim steht an der Spitze der Firma und seine zwei Enkel Elie und Pierre Bernheim stehen ihm zur Seite.

“Raymond Weil war ein self-made-man. Er war mein Mentor und ich habe viel von ihm gelernt”, sagt Olivier Bernheim, Präsident & CEO von RAYMOND WEIL. “Sein Vermächtnis und seine Begeisterung werden durch seine Familie, seine Marke, das weltweite Team und vor allem durch die weiterleben, die eine RAYMOND WEIL Uhr tragen.

Während seiner Karriere hatte Herr Weil mehrere gehobene Positionen in verschiedenen Berufsorganisationen inne: er war Präsident der Genfer Uhrmachervereinigung, Vizepräsident des Lehrzentrums der Uhrmacherindustrie (CFH) und Mitglied des Fördervereins der Uhrmacher (FH) und weiterer Arbeitgeberverbände. Bis 1995 war er auch Präsident des Ausstellerkomitees der Internationalen Uhren- und Schmuckmesse Basel.

Außer der Uhrmacherei galt Raymond Weils große Liebe seiner Familie, der Malerei, der Luftfahrt und der Musik. Er war ein leidenschaftlicher Freund klassischer und lyrischer Musik sowie der zeitgenössischen Kunst.

Hublot: Jetzt gibt’s handgemachte Sonnenbrillen

Hublot ist ja normalerweise bekannt für Luxusuhren im Hochpreissegment. Und für gelegentliche Designexperimente. Was haben wir nicht schon alles von den Schweizern gesehen: pechschwarze Ski, einen Schlitten, Lautsprecher und Kopfhörer.

Und jetzt eben Sonnebrillen.

Zu allererst gefällt mir der Name der Brille sehr gut: Specs. Das ist umgangssprachliches Englisch und steht für „Brille“.

In Zusammenarbeit mit der Marcus Marienfeld AG, ebenfalls ein Schweizer Unternehmen, und Zeiss (die unter anderem die spiegelungsfreie Glasbeschichtung erfunden haben) hat Hublot nun den neuen Wurf gelandet. Ich finde die Specs großartig.

Als Gläser kommen die CR-39 zum Einsatz, blau-grau schimmernde Linsen mit hohem Sonnenschutzfaktor. Die Zeiss-Beschichtung sorgt dafür, daß die Sonne sich nirgendwo spiegeln kann, wo es den Träger stört. Auf der Außenseite hat Hublot eine Beschichtung auftragen lassen, die verhindert, dass die Gläser schnell schmutzig oder fettig werden.

Specs gibt es komplett in Titanschwarz oder in Titan. Jedes einzelne Modell ist nummeriert.

In die Luft (oder nach draußen) mit der G-Shock GA 1000-4A

Der Salon International de la Haute Horlogerie 2014, nett abegkürzt mit SIHH 2014, geht heute zu Ende.

Hauptsächlich gab es Hochglanz-Uhren zu bewundern, und die Liste der großen Namen kann sich sehen lassen: A. Lange & Söhne, Audemars Piguet, Baume & Mercier, Cartier, Greubel Forsey, IWC Schaffhausen, Jaeger-LeCoultre, Panerai, Parmigiani, Richard Mille und Vacheron Constantin sind nur einige davon.

Wie wohltuend es ist, wenn in all dem Presselärm der großen Player auch mal Meldungen auftauchen, die von Uhren berichten, die sich auch der Durchschnittsgeldbeutel leisten kann! Und hier kommt ein Name ins Spiel, den wir alle kennen: G-Shock. Diese Uhren werden es wahrscheinlich nie auf die SIHH schaffen, aber dafür haben sie ganz andere Qualitäten.

Nicht nur, dass die Japaner mittlerweile einen durch und durch akzeptierten Namen genießen, sondern sie kommen seit einigen Jahren mit interessanten Neuerungen auf den Markt. Beispielsweise mit ihrer G-Aviation-Kollektion. Daas Startmodell ist die GA 1000-4A. Manche Dinge ändern sich nie, und die Namen der G-Shocks gehören sicherlich dazu 😉

Die GA 1000-4A ist eine typische G-Shock, aber mit zwei interessanten Details. Zum einen hat es einen digitalen Kompass eingebaut, der auf Knopfdruck zeigt, wo’s langgeht. Und dann ist da noch das Thermometer. Das kann man sicherlich gut gebrauchen, wenn man beispielsweise Bergwandern geht. Zwar ist die GA 1000-4A als Fliegeruhr ausgeschildert, aber sie ist meiner Erachtens viel zu unruhig dafür. Für Outdoor-Einsätze kommt sie mir ideal vor.

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Die Furie am Handgelenk…

…fühlt sich sehr gut an! Soviel kann ich schon mal sagen, nachdem ich die Furia, eines der neuen Modelle des Schweizer Herstellers Chrono Diamond, drei Tage am Handgelenk trage. Das vorläufige Fazit, oder eher Zwischenergebnis, lautet daher: Gut, und macht Spaß.

Sehen wir uns die Schweizer Uhr mal näher an. „Furia“ heißt sie, und ich trage die Stahl-Ausführung am Handgelenk, weil ich sie am schönsten finde. Der im schweizerischen Zug ansäßige Hersteller bietet das Modell auch noch in IP-Schwarz, Roségold und Gold an.

Was mir persönlich so gut gefällt, sind die Kontraste der Furia. Das schwarze Lederarmband ergänzt die schwarzen Elemente des Zifferblatts. Das Gehäuse selbst ist 316L-Edelstahl und durchmisst satte 45 Millimeter. Keine kleine Uhr also, aber zum Glück (ich kenne da einige negative Gegenbeispiele) haben es die Designer geschafft, die Uhr markant zu halten. Ich finde nichts schlimmer als große Uhren, die dann versuchen, spielerisch daherzukommen. Bei der Furia ist das zum Glück nicht der Fall. Gefällt mir.

Die Chrono Diamond-Uhren leiten ihren Namen unter anderem davon ab, weil auf jedem Modell mindestens zwei Diamanten zu finden sind. Bei meiner Furia ist das genauso. Auf 11 und 1 Uhr sind sie zu finden, zum Glück sehr klein. Bling-bling hat meiner Meinung nach nichts auf Männeruhren verloren.

Im Innern tickt ein Quarzwerk vor sich hin. Das erspart das ständige Bewegen der Uhr und ist ziemlich ganggenau. Damit habe ich überhaupt kein Problem, im Gegenteil sogar. Während ich meine Automatikuhren eben immer in Gang halten muss, ist die Furia pflegeleicht.

Großartige Funktionen sind mir bei einer Uhr eher egal, aber die Chrono Diamond Furia bringt einen Chronographen und eine Datumsanzeige mit. Das lasse ich mir dann gerne gefallen.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner neuen Uhr. Ich halte Sie auf dem Laufenden. So, wie’s aussieht, wir die Furia nicht das letzte Chrono Diamond-Modell sein, das ich mir zulege.

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Modell Nr.: 10700

Edelstahlgehäuse (316L)
Echtlederarmband
Quarzuhrwerk Swiss Made
Gehärtetes Mineralglas
2 Diamanten auf dem Zifferblatt
Datumsanzeige
Chronograph
Durchmesser ohne Krone: 45 mm
Höhe des Gehäuses: 11 mm
Bandanstoß: 24 mm
5 ATM druckgeprüft
Limitierte numerierte Auflage 3000 Stück
Gewicht 95g incl. Armband
Unverbindliche Preisempfehlung: 1.550 EUR / 1.940 CHF

Trend 2014: Militäruhren

Fürs Militär gefertigte Armbanduhren gibt es mindestens seit dem Ersten Weltkrieg (damals nähte man noch Taschenuhren auf ein Lederarmband, das man sich ums Handgelenk schnallte). Immer noch ist ein äußerst beliebter Stil bei Männern, wobei sich aber die verschiedenen Arten des Militär-Armbands auch bei Frauen immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Das Image, das bei Militäruhren mitschwingt, ist klar und zugleich kraftvoll: wehrhaft, stark, abenteuerlustig und zugleich städtisch-gewandt.

Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Luxusmarken die Militäruhr für sich entdeckten. Plötzlich kümmerten sich Designer um das Aussehen, während die Funktionalität jedoch einfach und bodenständig blieb.

In Uhrenkreisen ist man sich einig, dass der Trend auch 2014 weiterhin in Richtung Militäruhr geht. Im Folgenden einige Beispiele.

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Swiss Military Hanowa ist eine Uhrenmarke aus der Schweiz, die heuer 50. Jubiläum feiert. Schweizer Quarzlaufwerke stellen die Regel dar, aber es gibt auch einige Automatikantriebe im Portfolio. Knappe 100 Euro kostet beispielsweise das oben gezeigte Modell.

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Seiko 5 SNK807K2 Military

Seiko hat mehrere Militäruhren im Programm. Das Modell im Bild kommt aus der für ihre Zuverlässigkeit bekannten Serie 5, eine Automatikuhr als. 38mm-Gehäuse, schwarzes Zifferblatt, silberfarbene Zeiger, und ein Tages/Datumsfenster auf 3 Uhr. Nato-Armband. Knappe 69 Euro.

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ToyWatch Vintage

Mir ist es zwar immer noch unbegreiflich, warum man sich als Uhrenmarke „ToyWatch“ nennt, aber egal. Die belgische Modemarke präsentiert mit der Vintage-Kollektion eine Uhr, die um 200 Euro kostet und stilistisch starke Anleihen aus den 60ern und 70ern nimmt.

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Wenger Swiss Army Military GST Chronograph

Wenger ist ein Schweizer Uhrenbauer, der höchstwahrscheinlich eher für seine Messer als seine Uhren bekannt ist. Mit Quarzantrieb kann nichts schiefgehen, und der Preis ist ebenfalls gut: Auf Ebay findet man den Military GST Chronograph schon für 200 Dollar — die Hälfte des offiziell angegebenen Preises.

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Victorinox Swiss Army Alpnach Special Edition

Wenn wir schon bei Uhrenherstellern sind, die auch für ihre Messer bekannt sind, darf Victorinox  natürlich nicht fehlen. Die Victorinox Swiss Army Alpnach Special Edition ist im Gegensatz zu den anderen hier  vorgestellten Modellen eine mechanische Uhr mit 46 Stunden Gangreserve. Mit knappen 1900 Euro liegt der Preis allerdings im obersten  Segment für Militäruhren.

Volkan: Uhren fürs Wasser

Volkan Watches ist eine Marke, die aus einer Ecke der Welt kommt, die ich niemals mit Uhren in Verbindung gebracht hätte: den Kanarischen Inseln. Das wiederum passt aber genau zum Image der Marke: Hier dreht sich’s um Surfen.

Gut, dass der Volkan-Gründer, Samuel Cohen, gebürtiger Franzose, Schmuckexperte und seit Jahren in Sachen Surfsport und Kitesurfing unterwegs, mit dem nassen Element was am Hut hat.

Mir gefällt die Blue Edition für Herren sehr gut. Mit wuchtigen 44 Millimetern und Anzeigen auf 3,6 und 9 Uhr (Datum, Minuten- und Sekundenchrono) machen die Uhren einen recht stabilen Eindruck. Das Gehäuse ist aus 316er Edelstahl, und im Innern verrichtet das altbewährte Seiko VD53 Quarzwerk seinen Dienst.

Schön sportlich wirkt auch das Zifferblatt, das in blauem Wabenmuster gehalten ist. Superluminova-beschichtete Zeiger sorgen für gute Lesbarkeit. Keck ist der knallrote Drücker am Gehäuse.

In passendem Blau gehalten ist auch das Silikonarmband. Bis 100 Meter, so teilt Volkan mit, ist die Uhr wasserdicht. Und für 195 Euro liegt sie im wirklich leistbaren Preissegment.

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Flacher geht’s schon, aber nicht so stylisch

Vestal-Uhren sind bekannt für drei Dinge: Erstens sind sie „Mode-Uhren“, zweitens sind sie batteriebetrieben, und drittens haben sie eine ganz bestimmte Formensprache. Die dritte Qualität ist es, die sie interessant für mich macht.

Beispielsweise die Vestal Digichord. Die 41-Millimeter-Uhr ist an ihrer dicksten Stelle gerade mal etwas über einen halben Zentimeter dick. Natürlich gibt es viel flachere Uhren, aber die sehen meistens nicht so stylisch aus wie die Digichord.

Klar, für knappe 60 Euro kann man nicht rasend viel von einer Uhr verlangen, aber wie so oft sprechen bei diesem Retro-Modell tatsächlich die äußeren Werte. Ein Fall von sympathischer Oberflächlichkeit, sozusagen.

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Rückwärts und trotzdem ihrer Zeit voraus: Enicar-Uhren

Satte 101 Jahre alt ist die Uhrenmarke Enicar. Heutzutage nur noch Uhren-Afficionados ein Begriff, war das im schweizerischen La Chaux-de-Fonds gegründete Unternehmen europaweit bekannt und produzierte hochwertige Uhren in hohen Auflagen.

Bekannt wurde Enicar von Emma und Ariste Racine-Blatt. Rückwärts gelesen lautet der Nachname der beiden Enicar, und so entstand das Unternehmen.

Abgesehen von den mechanisch anspruchsvollen Uhren, die Mitte der 1960er im Schnitt mit dem D-Mark-Äquivalent von 690 Euro zu Buche schlugen, war Enicar immer schon bekannt für mutiges Design.

Im Folgenden möchte ich ein paar Modelle vorstellen, die meinen Retro-Nerv kitzeln.

1970 Enicar Superdive

1970 Enicar Superdive

 

1970's Sherpa 320 Automatic

Sherpa 320 Automatic

 

1970's Enicar Automatic Mechanical Digital Jump Hour

Enicar Automatic Mechanical Digital Jump Hour

 

1970's asymmetric Enicar Mantagraph

Enicar Mantagraph

 

1970 Asymmetrical Sherpa 350 & 356 Automatic

Sherpa 350 & 356 Automatic

 

1970s Enicar Automatic Digital Jump Hour

Enicar Automatic Digital Jump Hour

 

Volcano Sherpa

Volcano Sherpa

 

Hindustan sicher in Deutschland angekommen

HMT-Uhren gehören zu meinen Lieblingen. Sie sind absolut leistbar und ihr Design ist irgendwann in den 70ern des letzten Jahrhunderts stehen geblieben.

Am Weihnachtstag wurde mein Wunsch erhört und ich fand eine nagelneue HMT unter dem Baum. Lustigerweise genau die, die ich in meinem Artikel ganz obenan gestellt hatte. Und sie ist wirklich schön.

Ich bitte die schlechte Qualität des Bildes zu entschuldigen, aber ich habe gerade nur die Handykamera zur Hand.

Interessant ist die Einstellung der Uhr. Wenn man die Krone ganz herauszieht, kann man die Uhrzeit stellen. Bei nur halb herausgezogener Krone stellt man das Datum ein, indem man nach oben dreht, und den Tag, wenn man nach unten dreht. Bei der Tagesanzeige gibt es ein weiteres Schmankerl: Hier kann man wählen, ob man den Tag auf Hindi oder Englisch lesen möchte. Die Uhr überspringt dann automatisch die Sprache, die nicht gewünscht ist.

Zuverlässig ist meine HMT auf jeden Fall, nur die Gangreserve könnte etwas besser sein: Bei meiner Uhr liegt sie bei gerade mal zehn Stunden, also ausreichend, um die Uhr nachts abzunehmen. Für mich persönlich ist das trotzdem nur ein kleiner Makel. HMT ist mit aller Sicherheit auf meiner Uhren-Top-Ten.

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Yes Man, der Prototyp ist fertig.

Letzten Oktober hatte ich zum ersten Mal über eine neue Uhrenmarke berichtet, die über Crowdfunding auf Kickstarter versucht, ihr erstes Modell zu finanzieren: Yes Man. Nun berichtet Firmengründer Nathan Resnick erste Schritte in Richtung Vollzug: Der Prototyp ist fertig, und ich muss sagen, er sieht wirklich gut aus.

Nochmal kurz zum Konzept der Uhr: Das Yes Man-Logo (der Name ist mir immer noch viel zu ironisch) finden wir auf 5 Uhr, also der Zeit, zu der der traditionellerweise die Bürojobs vorbei sind und die Leute endlich in Freiheit entschwinden können. Angeblich, so der Marketingsprech von Yes Man, soll diese Platzierung uns daran erinnern, wie kostbar die Zeit ist.

Meine Gedanken dazu habe ich ja schon im ersten Artikel niedergelegt. Kommen wir zu Interessanterem.

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Angetrieben wird die Uhr von einem Miyota 2035 Quarzwerk. Dies sei geschehen, wiederum Marketingsprech, weil sich Yes Man auf ihr patentiertes Schließsystem konzentrieren wollten. Nüchterner betrachtet: Je einfacher das Laufwerk, desto billiger. Manchmal finde ich die Erklärungen, auch und vor allem in der Uhrenbranche, geradezu haarsträubend.

Was ist nun dran am Schließsystem von Yes Man? Es bietet fast doppelt so viele Einstellmöglichkeiten wie eine herkömmliche Schließe an. Somit ist natürlich die Chance, dass das Armband so passt, wie sich der Träger das vorstellt, doppelt so hoch. Eine gute Sache.

Resnicks Auskünften zufolge sind weitere Modelle bereits geplant. Am 13. Januar beginnt der Kickstarter für Yes Man. Bescheidene 15.000 Dollar Kapital wollen die ambitionierten Uhrendesigner so zusammenbekommen. Sollte zu machen sein.

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Wer mit dem Rentier tanzt: Swatch Red Knit

Motiv-Strickpullover zu Weihnachten gehören seit einiger Zeit auch in Deutschland zu den augenzwinkernden Späßen, die wir von den USA übernommen haben. Für das Jahresende 2013 springt Swatch auf den Modezug auf und stellt Red Knit (Modell Nummer SUOZ172S) vor, die Uhr, die aussieht, als sei sie gerade von Omchen gestrickt worden.

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Die Details der Red Knit sind wirklich witzig. Herzallerliebst beispielsweise das güldene springende Rentier auf dem Zifferblatt. Auch die Stundenindexe in Form von Schneeflocken — alles in Strickoptik — gefallen mir gut.

Geliefert wird die Red Knit in einer schneeweißen Box mit rotweißer Schleife. In der Verpackung findet sich dann nicht nur die Uhr, sondern auch eine Wärmflasche, gehüllt in einen Webstoff mit Rentier-Schneeflocken-Herz-Motiv. Der Weihnachtsspaß kostet 90 Euro.

Swatch Set

Certina Double Safety Podium Chrono: die Uhr für Sportler

Die zur Swatch Group gehörende Marke Certina hat ein neues Pferd im Stall: den Certina Certina DS (Double Safety) Podium Chronograph. Das neue Modell ist wieder ganz auf Sport gebürstet. Die Lünette beispielsweise kommt mit einer Tachymeterskala daher, die Farbgebung erinnert an Rennautos, und natürlich ist Certina seit 2005 einer der führenden Partner des Schweizer Sauber-F1-Teams, und auch Partner des Norwegers Ole Einar Bjorndalen, dem erfolgreichsten Biathleten aller Zeiten. Muhammad Ali auf der Höhe seiner Boxkarriere war einer von Certinas Marken-Botschaftern. Diese Marke hat Geschichte. Schade, dass sie viel zu wenige Leute kennen.

Das 42 Millimeter-Gehäuse der neuen DS Podium Chrono ist aus Edelstahl gefertigt, mit schwarzen Drückern und kratzfestem Saphirglas. Bis 100 Meter ist die Uhr wasserdicht. Angetrieben wird sie vom Automatikkaliber ETA C01.211 (ein modifiziertes Lemania-Kaliber, exklusiv für Swatch), mit einer Gangreserve von 46 Stunden.

Erfahrungshalber wird sich der Preis der neuen Certina wieder bei der 400 Euro-Marke bewegen.

Certina DS Podium Chrono