Schweizer UFO gelandet: Romain Jeromes „Spacecraft“.

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Während wir gestern einen näheren Blick auf die H2 von HYT geworfen haben, bleiben wir zwar bei den Geek-Uhren, widmen uns aber einem Uhrenobjekt, das mit so vielen Traditionen bricht, dass deren Aufzählung wahrscheinlich länger dauern würde als der Blogeintrag selbst.

Es geht um Romain Jeromes phänomenale Uhr „Spacecraft“.
Die Schweizer Uhrenmacher und Designer Manuel Emch, Eric Giroud und Jean-Marc Wiederrecht haben einen Zeitmesser entworfen, der funktional und einfach ist, dennoch aber daherkommt wie ein Raumschiff — und zwar eines der eher beeindruckenden Sorte, keine fliegende Untertasse.

Technisch ist die Spacecraft einer exotischen Außenseiterklasse der Pilotenuhr zuzurechnen: Die Stundenanzeige ist auf der vorderen, dem Träger zugewandten Schmalseite der Uhr angebracht. So kann der (Raumschiff-) Pilot die Uhrzeit ablesen, ohne sein Handgelenk drehen zu müssen. Nun hat es bereits einige Versuche anderer Uhrenhersteller gegeben, ähnliche Zeitmesser zu bauen. Zumindest die mir bekannten haben dabei aber den einfache Weg gewählt und entschieden sich für eine Digitalanzeige.

Das war für die Spacecraft keine Option. Zwei Grundvoraussetzungen musste sie erfüllen: Zum einen sollte sie den angesagten Retro-Futurismus-Look mitbringen, und zum anderen sollte die Uhr rein mechanisch betrieben werden. Nach langer, intensiver Entwicklungsarbeit landete das schwarze Raumschiff dann auf der Erde.

Und so sieht sie aus: Auf der vorderen Schmalseite der Uhr kann man die Stunden ablesen. Ein rotlackierter mechanischer Zeiger hinterlegt die entsprechenden Stundenzahlen. Auf der Oberseite der Armbanduhr, dort, wo man normalerweise das Zifferblatt vermuten würde, ist eine bewegliche Scheibe installiert, die für die Minutenanzeige verantwortlich ist.

Das Automatikwerk ist mit 54 Juwelen bestückt. Für die Robustheit der Spacecraft sorgt das PVD-beschichtete Titangehäuse. Das Armband ist, passend zum Thema, aus schwarzem Polyamidgeflecht mit Titanschließe.

Insgesamt besteht die Flotte der Romain Jerome-Raumschiffe nur aus 99 Stück. Zum Einzelpreis von 19.500 Euro mit Sicherheit alles andere als ein Schnäppchen — aber für andere Kunstwerke bezahlt man oft sehr viel mehr.

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