Echter Taucher für wenig Geld: Scurfa Watches Diver One

Weit brauchen wir nicht zu schauen, um festzustellen, dass es in der Uhrenwelt geschätzte acht Milliarden Taucheruhren gibt. Irgendwie hat jeder Uhrenhersteller mindestens ein Modell im Angebot, das entweder dem Anschein nach oder tatsächlich dazu geeignet ist, was der Name verspricht.

Kein Wunder. Taucheruhren sind natürlich cool. Das schlägt sich leider aber auch auf die Preise. Paul Scurfield, Gründer der Marke Scurfa, ist selbst professioneller Taucher und hat Folgendes zu berichten: „Vor acht, neun Jahren trug irgendwie jeder Taucher eine Rolex“, meint er, „egal, auf welchem Boot du warst, es wimmelte nur so vor Submariner, Comex Sea-Dweller, Mil-subs und so weiter.“ Doch dann, so Scurfield, „spielten die Preise plötzlich verrückt.“

Für echte Taucher wie ihn war diese Entwicklung ein Problem. Für ihre tägliche Arbeit brauchten sie immer noch Taucheruhren, aber die in den Himmel geschossenen Preise schoben diesen Bedürfnissen einen Riegel vor. Das Risiko war einfach zu groß, die mittlerweile richtig teuren Uhren bei der Arbeit zu beschädigen.

Für Scurfield Grund genug, seine eigene Taucheruhr zu entwerfen: die Diver One. „Taucher in der Nordsee arbeiten im Dreierteam“, erklärt er, „Taucher Eins kontrolliert die Tauchtiefe, Taucher Zwei hilft ihm dabei, und der Bellman bedient die Taucherglocke“.

Dass die erste Uhr von Scurfa natürlich Diver One heißen musste, liegt auf der Hand. Drei unterschiedliche Variationen gibt es: eine 42-Millimeter mit Silikonarmband, eine 40mm mit Stahlarmband und eine schwarze 40mm mit Natoband. Die Preise sind das eigentlich Sensationelle: zwischen 114 und 124 britischen Pfund, das sind zwischen 140 und 150 Euro.

Einsetzbarkeit ist das wichtigste Kriterium für Scurfa-Uhren. Deshalb: Quarz! Erstaunt? Der Firmengründer erklärt: „Automatikuhren zum Tauchen sind richtig lästig. Wenn du sie nicht regelmäßig trägst, bleiben sie stehen. Wenn sie einen harten Schlag abbekommen, bleiben sie stehen. Sie haben Schwierigkeiten mit starker magnetischen Strahlung — aber genau das passiert, wenn man taucht.“ Sehr interessant, und jetzt wird mir auch klar, warum die teuren Taucheruhren immer noch teurer werden: Der ganze Schnickschnack (Abschirmung gegen Magnete, Gasventile) kostet natürlich was. Bei Quarzuhren sind die Komplikationen überschaubar.

Scurfield entschied sich für Ronda Powertech als Kaliber. Damit kann die Diver One bis auf 200 Meter Tiefe gehen. Das reflektionsbeschichtete Uhrenglas (Saphir) sorgt für klare Sicht. Verschraubte Krone auf 3 Uhr, verschraubter Rücken. Auf ein Gasventil hat der Erfinder verzichtet: „Das ist zwar nett, aber man erreicht den gleichen Effekt für umsonst, indem man einfach die Krone abschaubt.“

Scurfa-Uhren. Da sollte man ein Auge drauf haben.

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Mit Natoarmband.

 

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Mit Silikonarmband.

 

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Mit Stahlarmband.